WERNER SEIPEL FEIERT 65-JÄHRIGES BESTEHEN
Im April 1949 gründete sein Vater Werner Seipel das nach ihm benannte Fuhrunternehmen in der Höchster Straße 55 in Groß-Umstadt, das damit heute einer der traditionsreichsten und beständigsten Arbeitgeber im Umkreis ist. Es war die frühe Nachkriegszeit, in der Vieles in Trümmern lag, und die einzige Lösung das Anpacken war. Als er damals mit einem selbst instandgesetzten LKW anfing, um für Privatpersonen Holz aus den umliegenden Wäldern und Baumaterialien für den Wiederaufbau zu transportieren, war mehr das eigene Auskommen die Antriebsfeder als denn eine generationsübergreifende Existenzgrundlage zu schaffen.
Da die Be- und Enladung sehr beschwerlich per Hand erfolgte, wurde 1951 über die Fa. Auto-Schütz, Groß- Umstadt ein neuer Kipp- LKW der Marke Borgward angeschafft.
Schon damals wusste Werner Seipel sich mit ausgezeichnetem Service und absoluter Zuverlässigkeit von der Konkurrenz abzuheben, sodass sich seine Dienstleistung steigender Nachfrage erfreute. Der anziehende Haus- und Straßenbau, hier ist exemplarisch die Gustav-Hacker-Siedlung zu nennen, ermöglichte es, den Fuhrpark bis Ende der 50er Jahre auf 8 Fahrzeuge der Marke Mercedes Benz auszubauen. Da die Kipper im Winter jedoch oft ohne Arbeit waren, wurde die Dienstleistung mit der Anschaffung des ersten Planen-LKWs mit Konzession erweitert. Hierdurch gewann man Kunden wie Veith BF Goodrich, später Pirelli, und BBC, später H. Römmler, heute Resopal GmbH. 1970, der Fuhrpark hatte sich bereits auf 5 Kipp-LKWs und 5 Planen-Fahrzeuge vergrößert, wurde das Wohn- und Geschäftshaus im Kühlen Grund errichtet.
Alle drei Söhne Klaus, Karlheinz und Werner jun. waren von klein auf Teil des Familienbetriebs und lernten sprichwörtlich von der Pike auf das Handwerk. So war schon im Kindesalter die Leidenschaft für das Transportgewerbe geweckt. Während Gleichaltrige auf der Straße spielten, war man selbst als Beifahrer, beim Be- und Entladen der LKWs und bei Reparaturen involviert. Als logische Folge sollten sie alle später zumindest zeitweise ihren Lebensunterhalt als LKW-Fahrer im Familienbetrieb erwirtschaften.
1987 erkrankte der Firmengründer Werner Seipel schwer und verstarb noch im selben Jahr im Alter von gerade mal 60 Jahren. Seine Frau Elisabeth führte mit Hilfe ihres ältesten Sohnes Klaus für kurze Zeit das mittlerweile mittelständische Unternehmen weiter, jedoch war auch sie von Krankheit gezeichnet und übergab Anfang der 90er Jahre das Unternehmen an den heutigen Firmeninhaber Klaus Seipel.
Dieser war fortan stark gefordert, die entstandenen Lücken zu schließen. Er stellte sich unermüdlich den Anforderungen und hatte in seiner Ehefrau Margareta die größte Stütze, die mit ihm gemeinsam u.a. die notwendig gewordene Modernisierung im kaufmännischen Bereich vorantrieb.
Als in der Transportwirtschaft die freie Marktwirtschaft Einzug hielt, die Tarifpreise entfielen, die Konzessionen abgeschafft wurden und osteuropäische Unternehmen mit Dumpingpreisen auf den deutschen Markt drängten, war unternehmerisches Geschick gefragt. Klaus Seipel erkannte rechtzeitig die Zeichen der Zeit und fand Nischen, die durch eine Spezialisierung zur Stütze des Unternehmens wurden. So war man für den Springer-Verlag, Darmstadt, rund um die Uhr bundesweit unterwegs. Zudem übernahm man den kompletten Resopal- Fuhrpark, sodass seinerzeit 17 LKWs im Bestand waren.
Die Wirtschaftskrise stellte für die Branche und somit auch für das Umstädter Unternehmen eine große Herausforderung dar. Doch selbst in dieser Phase gelang es, die gesamte Belegschaft zusammenzuhalten, zusammenzuschweißen und gemeinsam letztendlich gestärkt aus dieser Zeit herauszukommen. So erwiesen sich Entscheidungen, in guten Zeiten Substanz aufgebaut zu haben und das eigene Geschäft 2005 um die Lagerei zu erweitern, als goldrichtig.
Etliche Konkurrenten verschwanden vom Markt, während man selbst stärker als je zuvor positioniert ist. Neuaufträge erfährt man über Weiterempfehlungen zufriedener Kunden. So bewirtschaftet man mittlerweile 10.000 m² Lagerfläche und organisiert für ein Mühltaler Unternehmen alle anfallenden Transporte inklusive der Kommissionierung der Ware. Durch die Gewinnung weiterer Umstädter Unternehmen kam man dem Ziel einer breit gefächerten Kundenstruktur näher.
Die Philosophie von höchster Qualität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit erwies sich als Erfolgsgarant der Unternehmensgeschichte. So verwundert es nicht, dass mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit bei der alljährlichen und schon traditionellen Weihnachtsfeier mit allen Mitarbeitern und deren
Lebenspartnern 25- oder gar 40-jährige Jubiläen der Firmenzugehörigkeit zu ehren sind.
Klaus Seipel blickt pünktlich zum 65-jährigen Bestehen voller Stolz auf sein durch und durch gesundes Unternehmen. Gleichzeitig wird im Jubiläumsjahr das neue Logistiklager im Groß-Umstädter Stadtteil Wiebelsbach bezogen, womit eine weitere Modernisierung unter Nutzung mehrerer Synergieeffekte vollzogen wird.
Einer erfolgreichen Weiterentwicklung der Groß-Umstädter Spedition Werner Seipel steht gerade auch angesichts des Einstiegs des Sohnes Axel Seipel nichts im Wege.
Der „Umstädter“ gratuliert zum tollen Jubiläum und wünscht weiterhin bestes Gelingen!