Die Kunststoffstraße
Die Kunststoffstraße im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist weltweit wohl einzigartig. Das Konzept dafür hat Landrat Klaus Peter Schellhaas unter Beteiligung von Wissenschaft, Wirtschaft und Akteuren der Regional- und Heimatgeschichte im Jahr 2012 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Kunststoffstraße hat derzeit Stationen in neun Kommunen, und zwar in Babenhausen, in Fischbachtal, in Groß- Bieberau, in Groß-Umstadt, in Münster, in Ober-Ramstadt, in Pfungstadt, in Seeheim-Jugenheim und in Weiterstadt. Hier zeigen Museen Ausstellungen rund um Kunststoffe und ihre Geschichte, und Kunststoff verarbeitende oder herstellende Unternehmen öffnen ihre Türen im Rahmen von Betriebsbesichtigungen für interessierte Gäste.
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Region sind seit jeher ein Zentrum für die Kunststoffherstellung und Kunststoffverarbeitung. Viele Familien beziehen ihren Erwerb aus dieser Branche, und es gibt kaum jemanden, der nicht jemanden kennt, der in diesem Bereich tätig war oder tätig ist. Außerdem ist rund um den Kunststoff ein bedeutender Wirtschaftszweig entstanden, aus dem eine Vielfalt von Produkten und Materialien hervorgehen, die alle Bereiche des Lebens durchdringen. Auch die Zulieferindustrie und der Kunststoffformenbau stellen dabei wichtige Faktoren dar. Kunststoff ist in der modernen Gesellschaft nahezu unersetzlich geworden, man kann sogar sagen, dass die moderne Gesellschaft ohne Kunststoff nicht denkbar ist. Die Kunststoffstraße verläuft nicht als Linie, sondern sie markiert unterschiedliche Punkte, die auf dem Gebiet des Landkreises Darmstadt-Dieburg verteilt sind (siehe Karte). Gute Ausgangspunkte sind das Territorialmuseum in Babenhausen, das in einem renovierten Amtshaus von 1555 untergebracht ist, und das Museum in Ober-Ramstadt, das in einer eigenen Abteilung die historischen Entwicklungen rund um Kunststoff anschaulich macht. Darüber hinaus haben die Museen in Fischbachtal, Münster, Pfungstadt und Seeheim- Jugenheim Sehenswertes rund um Kunststoffgeschichte zu verschiedenen Schwerpunkten erarbeitet. Die Museen sind zumeist sonntags und darüber hinaus auch nach Vereinbarung geöffnet. Empfehlenswert ist es auch, wegen möglicher Führungen durch die Ausstellungen vorab telefonisch anzufragen.
Auch das in Groß-Umstadt ansässige Unternehmen Resopal ist Teil der Kunststoffstraße, ebenso Senator in Groß-Bieberau und Odin Design in Weiterstadt. Neu hinzu gekommen sind die Firma Rodenhäuser KG Werbeleuchtanlagen und die Ersatzteil- Manufaktur für Mercedes-Benz Klassiker aus Ober-Ramstadt. Betriebsbesichtigungen in den beteiligten Unternehmen werden von der VHS Darmstadt-Dieburg und von Standortmarketing Darmstadt-Dieburg e.V. organisiert.
Wer mehr über die Kunststoffstraße wissen möchten, wer als Unternehmen in der Kunststofferzeugung oder Kunststoffverarbeitung tätig ist und Teil der Kunststoffstraße werden möchte, oder wer sich als Privatperson für dieses interessante, noch an seinem Anfang stehende und stetig wachsende Projekt engagieren möchte, ist herzlich willkommen.